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Cor-metasu (ehemals PLSA-DFF2) im Interview

Unsere Fragen beantwortete Uwe Erpel, Bereichsleiter EdTech Engineering, Cornelsen Verlag, für das Förderprojekt "Cor-metasu: Service-Angebot für eine personalisierte Lernstandanalyse".

06.07.2023: Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem von “Mein Bildungsraum”. Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Uwe Erpel: Mit “Mein Bildungsraum” als Vernetzungsinfrastrukur sollen unter anderem Bildungsinhalte sowie Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote im Internet besser gefunden werden können. Hier wollen wir mit unserem Projekt einen Beitrag leisten. Ziel ist es, dass Lehrende, Lernende und Anbieter auf Basis von Metadaten zueinander finden. Die Zuordnung, Auffindbarkeit und Auswahl der Daten spielt hierbei eine große Rolle. Bisher existieren jedoch keine verbindlichen Metadaten-Standards, um Angebote je nach Qualifikation der Nutzenden sowohl transparent als auch vergleichbar zugänglich zu machen. Das wollen wir ändern! Dabei greifen wir vor allem auf unsere Erfahrungen zurück, die wir mit Cornelsen im Bereich der schulischen Bildung gesammelt haben. Die schulische Bildung ist damit der zentrale Fokus des Projektes.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Uwe Erpel: Sowohl die Bildungspolitik als auch technische Voraussetzungen, Hilfsmittel und Programme sind in jedem Bundesland sehr unterschiedlich. Dadurch entstehen ähnliche, aber untereinander inkompatible Lernangebote. Zusätzlich ist die Bildungsinfrastruktur wenig interdisziplinär und wenig nutzendenzentriert organisiert. Sie wird durch viele Bestimmungen – zum Beispiel was Datenschutz oder didaktische Vorgaben angeht – nicht zentral, sondern auf Landesebene reguliert. All das führt dazu, dass passgenaue Angebote für Nutzende nur sehr langsam entwickelt werden können. Unser Projekt möchte einen ersten Schritte in Richtung einer Standardisierung der Bildungsinfrastruktur auf Bundesebene gehen. Mögliche Ansatzpunkte, um Standards zu schaffen, sind Metadatenmodell und Suchfunktionen. Dabei ist vermutlich die größte Herausforderung, einen fairen und transparenten Suchalgorithmus zu entwickeln.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Uwe Erpel: Für gute digitale Bildungsangebote ist die solide technische Basis ein wichtiges Schlüsselelement. Dabei ist es wichtig, dass die Lehr- und Lernangebote gut auffindbar sind, Identitäten zentralisiert werden und Mikrozertifikate verifizierbar abgelegt werden können. “Mein Bildungsraum” vereint diese Wünsche und es motiviert uns deshalb sehr, mit unserem Projekt am Erfolg von “Mein Bildungsraum” mitzuarbeiten.

Was erwarten Sie von “Mein Bildungsraum” und der Vernetzungsinfrastruktur?

Uwe Erpel: Wir möchten den Fokus auf die Perspektive der Nutzenden lenken. Technische Lösungen basieren noch zu oft auf bestehenden technischen Systemen und Expertenwissen. Aspekte wie Interoperabilität, Barrierefreiheit und Nutzererlebnis spielen dabei oft eine – wie ich finde zu Unrecht –  nachrangige Rolle. Das wird sich nun ändern. Außerdem freuen wir uns, dass bei “Mein Bildungsraum” die Vernetzung bestehender Angebote im Vordergrund steht.