Unsere Fragen beantwortete Farina Kamphuis, Projektreferentin im Förderprojekt "EVA-NBP2: Angebot der Volkshochschulen an die NBP anschließen".
Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem von “Mein Bildungsraum”. Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.
Farina Kamphuis: Deutschlandweit gibt es über 850 Volkshochschulen, sodass eine Vielzahl an unterschiedlichen Lernangeboten und Kursen zustande kommt, die sich im Bereich des Lebenslangen Lernens einordnen lassen. Insgesamt finden so jährlich ca. 700.000 Veranstaltungen mit rund 6 Millionen Teilnehmenden statt. Mit unserem Projekt möchten wir dieses vielfältige Angebot der vhs-Landschaft auf einer zentralen Plattform verfügbar machen. Unser Ziel ist es, die Lernenden bei der Gestaltung ihrer Bildungsreise bestmöglich zu unterstützen. Dafür möchten wir eine user-interne Plattform erschaffen, auf der die vhs-Lernenden ihre Kurse organisieren und deutschlandweit neue Angebote suchen können. Wir integrieren bereits vorhandene Daten zu deutschlandweit angebotenen Kursen und entwickeln hierum Suchfunktionen und ein Empfehlungssystem. Nutzende sollen auf diesem Wege außerdem die Möglichkeit erhalten, Suchen zu abonnieren, maßgeschneiderte Kursvorschläge einzusehen und Kurszertifikate sicher zu verwalten.
Wir halten die Navigation der Plattform übersichtlich und schlank und beschränken diese auf die wesentlichen Funktionen, wie Profil, Kurssuche, Kursorganisation und News-Bereich. Was unser Projekt von anderen unterscheidet, ist, dass die Plattform nicht nur digitale Lernangebote berücksichtigt, sondern auch das große Angebot an Vor-Ort Kursen der Volkshochschulen mit einbezieht.
Farina Kamphuis: Unser erster Projektschritt ist der Ausbau des Metadatensystems des Kursfinders, um eine detaillierte und standardisierte Suche zu ermöglichen. Hierfür müssen wir den Prozess der Dateneingabe und -pflege durch die Volkshochschulen verbessern und mögliche Feindaten für das Metadatenmodell ermitteln: Das ist derzeit die größte Herausforderung.
Des Weiteren befassen wir uns aktuell bereits mit der Erarbeitung des Empfehlungssystems, welches sich aus der Zusammenführung der Kursdaten einerseits mit den Profilangaben, Kursbuchungen und Suchverläufen der User andererseits ergeben soll. Besonders herausfordernd dabei ist es, eine grundlegend einheitliche Metadatenstruktur zu gestalten, sodass eine Verbindung der Daten überhaupt möglich ist.
Farina Kamphuis: Hier kann ich nur sagen: Stichwort “Digitale Souveränität”. Die Vorstellung, dass wir mit dem Ergebnis des Projektes einen wichtigen Beitrag für einen selbstbestimmten Umgang mit den eigenen Bildungsdaten in einem immer weiter verzweigten und digitalen Umfeld ermöglichen, motiviert uns sehr. Außerdem möchten wir einen Beitrag dazu leisten, das großartige Angebot der Volkshochschulen in einer digital vernetzten Gesellschaft anschluss- und zukunftsfähig zu gestalten, indem wir das analoge mit dem digitalen Lernen verbinden.