Jump to content

CuC im Interview

Unsere Fragen beantwortete Dr. Frank Ziegler, Leiter des Förderprojektes "CuC: Lizenzen für Digitale Bildungsmedien einfach und rechtssicher verwalten".

07.06.2023: Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem von “Mein Bildungsraum”. Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Dr. Frank Ziegler: Oft ist es beispielsweise für Lehrkräfte oder Lernende schwer, lizensierungspflichtige digitale Bildungsmedien aus unterschiedlichen Quellen zu nutzen. Hürden sind Brüche zwischen verschiedenen Medien, aber auch verschiedenste Anmeldungsverfahren und Benutzerkonten. Lizenzen zu beziehen, diese korrekt zuzuweisen und die Nutzungsrechte zu verwalten, ist oft zeitaufwendig und mit hohem manuellen Aufwand verbunden. Um die Lizenzverwaltung zu vereinfachen, entwickeln wir ein vermittelndes Programm, eine sogenannte Middleware. Diese ermöglicht es, digitalen Bildungsmedien unkompliziert, bruchlos und rechtssicher in vielfältigen Systemen und Anwendungen zu nutzen. Darüber hinaus erleichtert sie Nutzenden in Lerngruppen die Verwendung von digitalen Bildungsmedien, da Lizenzen zielgerichtet verwaltet und zugewiesen werden können.

Außerdem möchten wir mit unseren vielfältigen Erfahrungen Standards für die technische Lizensierung digitaler Bildungsmedien entwickeln und so einheitliche Formate für den Datenaustausch festlegen.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Dr. Frank Ziegler: Wir befinden uns in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite haben viele Nutzende hohe Erwartungen an die Digitalisierung im Bildungsbereich. Diese resultieren aus ihren alltäglichen privaten Erfahrungen mit digitalen Anwendungen und dem Internet. Auf der anderen Seite existieren im Bildungsbereich vielfältige und heterogene Technologien, Anwendungen und Stakeholder-Interessen, die wir berücksichtigen müssen. Aus unserer Sicht ist es eine große Herausforderung, zügig Ergebnisse mit Mehrwehrt zu schaffen, die allen Nutzenden gerecht werden.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Dr. Frank Ziegler: Zunächst ist es für uns wichtig, dass wir unsere Projektziele erreichen. Das sind ganz klar die Erstellung und Erprobung einer Software, die die Lizenzzuweisung, -verwaltung und -weitergabe zur Nutzung digitaler Bildungsmedien prototypisch ermöglicht. Und dann geht es natürlich darum, die Software so in den Rahmen von “Mein Bildungsraum” zu integrieren, dass die Nutzenden auch wirklich von der plattformübergreifenden Verwaltung der Lizenzen profitieren können. Und wenn wir das geschafft haben, stecken wir uns neue Ziele.

Was erwarten Sie von “Mein Bildungsraum” und der Vernetzungsinfrastruktur?

Dr. Frank Ziegler: Wir erhoffen uns, dass bei der Entwicklung der digitalen Vernetzungsinfrastruktur die Bedürfnisse der Nutzenden im Vordergrund stehen. Daneben wünschen wir uns, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und wir gemeinsam, unter guten Rahmenbedingungen und einer schlanken Administration, effektiv und effizient an “Mein Bildungsraum” arbeiten und uns dabei gegenseitig fördern.