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VE-Collab (ehem. KAVAQ2) im Interview

Unsere Fragen beantwortete Prof. Dr. Nicola Würffel, Professorin für Deutsch am Herder-Institut der Universität Leipzig, für das Förderprojekt "VE-Collab, ehem. KAVAQ2: Virtuelle Austausche zur Qualifikation von Lehrenden".

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem von “Mein Bildungsraum”. Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten ab?

Prof. Dr. Nicola Würffel: Das Verbundprojekt VE-Collab (Universität Leipzig (UL), Institut für angewandte Informatik (InfAI)) entwickelt ein Assistenzsystem, das Lehrende dabei unterstützen soll, internationale und nationale akademische virtuelle Austausche – sogenannte Virtual Exchanges (VE) – zu planen und durchzuführen sowie Kompetenzen in diesem Bereich aufzubauen. Dafür werden Qualifizierungsangebote für verschiedene Erfahrungsniveaus bereitgestellt sowie ein Planungshilfe und eine Partnersuche angeboten. Für den Aufbau des Assistenzsystems VE-Collab verbinden wir unser didaktisches Konzept mit entsprechender technischer Infrastruktur. Zusätzlich wird eine Online-Community of Practice aufgebaut, die der Vernetzung von Hochschullehrenden dient, deren Mitglieder aber auch aktiv in den Aufbau des Assistenzsystems einbezogen werden sollen. Die Qualität von VE-Collab wird auf technischer und wissenschaftlicher Ebene gewährleistet und stetig evaluiert.

Eins unserer zentralen Ziele ist es, die Lehre zu internationalisieren, indem durch VE internationale Partnerinnen und Partner in die Lehre eingebunden werden. Der Einsatz von VE-Collab in der Lehre bereitet Lehrende wie Lernende auf kollaboratives Arbeiten in internationalen Teams vor: eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Prof. Dr. Nicola Würffel: Für das Projekt gab es schon nach der Konzeptionsphase viel positives Feedback und großes Interesse an der Anwendung von Hochschullehrenden und anderen wichtigen Stakeholdern – etwa in den International Offices von Hochschulen. Das Ziel, ein neues und multifunktionales Assistenzsystem für die Planung und Durchführung von VE für Lehrende zu entwickeln, wird von der Community sehr gut aufgenommen. Der dringende Bedarf an Hilfestellungen in allen VE-Phasen wurde vielfach bestätigt.

Was erwarten Sie von der Vernetzungsinfrastruktur?

Prof. Dr. Nicola Würffel: Wir sehen “Mein Bildungsraum” als wichtigen Impulsgeber und profitieren sehr von dem aktiven Austausch mit anderen Projekten, die auch im Bereich der Qualifizierung von Lehrenden arbeiten. Die Vernetzungsinfrastruktur schafft für uns sowohl auf didaktischer als auch technischer Ebene einen guten Rahmen, um VE-Collab weiterzuentwickeln. Von besonderem Interesse wäre für uns die Ausweitung des Vorhabens in Richtung eines europäischen Bildungsraums, da es der internationalen Ausrichtung unseres Projekts noch mehr entgegenkäme. Technisch ist es wichtig, Schnittstellen zu diskutieren sowie sich auf Basisstandards zu einigen und gleichzeitig Raum für Weiterentwicklung zu lassen.